Ferrata delle Aquile (Paganella)

Immer wieder werden in den letzten Jahren neue Klettersteige in den Alpen eröffnet. Waren es früher Steige die vor allem alten Wegen oder Kriegspfaden gefolgt sind, sind die meisten neuen richtig knackige Sportklettersteige, wo im Vordergrund das Erlebnis, die Technik und coole Photomotive stehen. Nicht viel anders verhält es sich mit einem neuen Klettersteig auf der Paganella, einem Aussichtsberg oberhalb von Trient, welcher den durchreisenden Gästen vor allem als der Berg mit den vielen Antennen bekannt ist.

Der Klettersteig wurde letztes Jahr im Herbst angelegt, und vor kurzen Ende Juni offiziell eröffnet. Die Klassifizierung ist schwierig und man findet verschiedene Informationen dazu im Netz, cih würde sagen alles in allem bewegt er sich meistens im C Bereich, mit einer kurzen D-Stelle im Abstieg gleich zu Anfang. Was nicht zu unterschätzen ist, ist der Faktor dass die gesamte Tour extrem ausgesetzt ist und die Tour nur in eine Richtung begangen werden kann (aus Sicherheitsgründen).

Nun zur Tourenbeschreibung: Man fährt von an der Autobahnausfahrt San Michele aus, fährt Richtung Nonstal und biegt kurz vor der Taleinfahrt links ab Richtung Andalo. Man folgt der Strasse für ca. 12km und in Andalo parkt man an der Seilbahn. Mit dieser geht es in 2 Etappen ganz hoch auf die Paganella. Dort angekommen folgt man der Beschilderung zur Ferrata, nach einem kurzen seilgesicherten Stück kommt man schon zum Einstieg (20 Minuten). Hier steht schon eine Tafel mit der Beschreibung, welche die gesamte Tour mit 2 Stunden angibt, eine recht plausible Zeit führ den Klettersteig, vor allem angesicht der doch vielen Personen im Steig selber.

Im Klettersteig selber geht es gemütlich los, bevor einige steile Abstiegstellen kommen, die schon ganz schön knackig sind. Hier sind aber sehr gute Tritte vorhanden, sodass man mit halbwegs guter Technik ganz gemütlich durchkommt. Nach diesen beiden Stellen geht es weiter um den eigentlich „Felsen“ herum, wo man parallel einem natürlichen Band folgt, teilweise sehr ausgesetzt mit fantastischen Weitblick hinuter ins Tal bis nach Trient, und gegen Süden sieht man auch den Gardasee. Nach dieser Umrundung gelangt man zu der ersten der beiden Seilbrücken, welche einfach zu überqueren ist und danach schwingt man sich hoch zu einer Felskuppel, wo parallel zu der ersten 30 Meter höher die zweite, kaum längere Seilbrücke zu queren ist. Nach einem kurzen Gehstück kommt man zu einer letzten Seilstelle, wo es steil empor zum Ausgang des Klettersteiges geht, von wo man nochmals eine super Sicht hat.

Von hier geht es gemütlich zurück zur Ausgangsstelle, die man eigentlich auch während der gesamten Ferrata mehr oder weniger immer im Überblick hat.

Wichtiger Hinweis: die Paganella ist einer der gefährdestens Plätze bei Gewittern, deswegen ist bei unbeständigem Wetter der Einstieg in den Klettersteig unbedingt zu vermeiden, auch aus dem einfachen rund dass man ständig am Seil gesichert ist. Auch ist der Weg im ersten Stück bei Nässe sehr rutschig und erschwert die gesamte Tour ungemein!

Alles in allem ein Klettersteig der zwar nicht für Anfänger geeignet ist, aber für schwindelfreie Geher, mit einer guten Technik ein super Erlebnis ist!